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Lukas Kaufmann

"Da hab ich nur noch geweint!"

Lukas Kaufmann, Extremsportler aus Kronstorf, über seine schwersten Stunden beim „Race Across America“.

Es ist ein schöner Herbst-Morgen, als Lukas Kaufmann pünktlich um 8 Uhr zum Frühstücks-Interview im Café Winkler in Enns eintrifft. Nicht ganz unerwartet bestellt sich der 30-jährige Ul-tra-Radsportler aus Kronstorf, der heuer das „Race Across America“ (RAAM) als insgesamt 19. Teilnehmer in der 42-jährigen Geschichte unter neun Tagen geschafft hat, ein Fitness-Frühstück. In unglaublichen 8 Tagen, 23 Stunden und 12 Minuten hat er die USA auf dem Rennrad durchquert – wie geht das? Alles der Reihe nach!

Schon 3,5 Wochen nach dem RAAM fuhr Kaufmann bei der Salzkammergut Trophy mit.

Im Elfi-Tunnel stellte Kaufmann den Höhenmeter-Weltrekord auf.

Lukas, du bist am Abend des 20. Juni als Zweiter des legendären „Race Across America“ in Atlantic City eingefahren. Seither sind vier Monate vergangen. Wie präsent sind die endlos langen Stunden auf dem Rad vom Start im 4.923 Kilometer entfernten Oceanside Pier an der Westküste Kaliforniens?

Lukas Kaufmann: Ganz ehrlich, nach dem Rennen war ich natürlich schon kaputt. Aber nicht so, wie man sich das im herkömmlichen Sinn vorstellen darf. Ich war nach exakt 10 Stunden und 15 Minuten Schlaf in knapp neun Tagen unendlich müde, hatte taube Finger und Zehen und natürlich auch ein lädiertes Gesäß (schmunzelt). Ich würde eher sagen: Der Körper hat sich dagegen gewehrt, dass er solche Leistungen bringen musste. Jetzt bin ich wieder an einem Punkt angelangt, an dem ich sagen darf, ich bin voll in Ordnung.



Wenn ich deinen Rennkalender richtig verfolgt habe, bist du aber schon dreieinhalb Wochen (!) nach dem RAAM wieder ein Rennen gefahren?

Das stimmt. Es war die Salzkammergut-Trophy, Österreichs größtes Mountainbike-Rennen. Ein „kurzer 10-Stunder “ mit rund 210 Kilometern und 7.000 Höhenmetern. Da habe ich die Strapazen des RAAM natürlich noch gespürt und bin nach dem zweiten Platz im Vorjahr heuer nur 6. geworden – unter über 600 Startern aus der ganzen Welt. Dass es überhaupt gelungen ist, hat mich selbst überrascht.

Dann war da noch der Höhenmeter-Weltrekord mit dem Mountainbike. Das war Anfang September so eine verrückte Idee, von der ich anfangs auch nicht geglaubt hatte, dass es klappt. Dass ich in den vorgegebenen 24 Stunden den bestehenden Rekord von 18.300 Höhenmetern letztendlich um 127 Meter toppen konnte, war für mich umso mehr erfreulich. Ein Rennen wie das „Race Across America“ hat mir da mental schon sehr viel weitergeholfen. Dort bin ich immerhin neun Tage fast durchgefahren, da fühlten sich die 24 Stunden für den Körper fast wie eine Kurzstrecke an.



Du bist die Challenge in einem Tunnel gefahren – warum?

Ja, die Strecke war unter Tag im Elfi-Tunnel der Firma Bernegger am imposanten Pfaffenboden-Steinbruch in Molln. Der Tunnel bietet rund um die Uhr konstante Bedingungen, ist genau 3,5 Kilometer lang und hat ohne Kurven eine konstante Steigung von knapp 15 Prozent. Oben ist man 520 Höhenmeter höher als unten. In Summe bin ich genau 35-Mal rauf und runter gefahren mit zwei kurzen Pausen. Einmal zum Umziehen, weil mein ganzer Körper voller Kalk war, und ein anderes Mal mitten in der Nacht, um 45 Minuten zu schlafen.



Und dann war da noch der „King of Lake“ am Attersee.

Ja, den bin ich Ende September gefahren. 47,2 Kilometer und 250 Höhenmeter rund um den Attersee gegen 1.400 Fahrer aus der ganzen Welt. Ich habe die Strecke in einer Stunde, einer Minute und 56 Sekunden geschafft – also mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 45,7 km/h, über 62 Minuten bei 371 Watt. Über so eine Distanz sind ganz andere Fähigkeiten wie beim RAAM gefordert. Dass es auch auf der Kurzstrecke schon ganz gut läuft, freut mich sehr.





Die Vorbereitung

Mit dem 24-Stunden-Mountainbikerennen am Alfsee bereitete sich Kaufmann vor.

Das Rennen am Alfsee konnte Lukas Kaufmann für sich entscheiden.

Gehen wir zurück zum RAAM. Wie kann man sich auf so ein Rennen überhaupt vorbereiten?

Also heute davon zu träumen und morgen zu fahren, geht natürlich nicht. Ich bin nach 15 Jahren im Radrennsport mit jährlich rund 15.000 Kilometern in den Beinen sehr ehrfurchtsvoll an das Abenteuer herangegangen. Effektiv waren es acht Monate direkte Vorbereitungszeit.



Was war die längste Trainingsdistanz, die du dabei zurückgelegt hast?

Ich bin nur einmal von Kronstorf nach Wien gefahren und zurück. 400 Kilometer auf dem Donauradweg in rund 12 Stunden. Daneben war ich noch bei drei Bewerben am Start: Zunächst beim Mountain-Attack in Saalbach – mit über 3.000 Höhenmetern Österreichs größtes und härtestes Tourenskirennen. Dann zu Saisonbeginn beim 24-Stunden-Mountainbikerennen am Alfsee (den habe ich gewonnen) und bei einem Mountainbike-Rennen auf Lanzarote. Im Durchschnitt bin ich an mindestens fünf Tagen in der Woche auf dem Rad gesessen. Am Vormittag zwei bis drei Stunden und am Nachmittag noch einmal vier bis fünf. Die Trainingslehre hat sich in den vergangenen 20 Jahren ziemlich verändert. Sind Ausdauer-Sportler früher 10 bis 12 Stunden pro Trainingseinheit gefahren, so empfiehlt man heute zwei/drei „kleinere“, aber intensivere Blöcke. Durch die kürzere Regenerationszeit kann man öfter trainieren.



Regeneration ist beim Race Across America sicher ein Fremdwort. Wie geht man so ein Vorhaben an?

Ich bin ca. zweieinhalb Wochen vor dem Start nach Amerika gereist, um mich zu akklimatisieren. Speziell die hohen Temperaturen in der Wüste waren für mich ein Novum. Das Heißeste, was ich gemessen habe, waren 46 Grad. Dennoch konnte ich meinen täglichen Plan – zwischen drei und sechs Stunden Radfahren – durchziehen.



Dann kam der große Tag. Wie darf man sich den RAAM-Start vorstellen? Werfen sich die Teilnehmer gleichzeitig in die Schlacht?

Nein! Jede Minute wird ein Fahrer losgeschickt. Vielleicht ganz interessant: Seine Startnummer hat man ein Leben lang. Ich bin mit der „692“ ins Rennen gegangen. Das heißt, ich war der 692. Teilnehmer seit Beginn des „Race Across America“ im Jahr 1982. Noch eine Zahl vorweg: Ich war insgesamt der 19. Teilnehmer, der unter neun Tagen das Ziel erreicht hat.



Wie groß war das Teilnehmerfeld?

Insgesamt hat es 21 männliche Starter gegeben und zwei Frauen. Am Ende haben aber nur 11 Männer das Ziel erreicht.



War Ankommen dein erklärtes Ziel?

Ich hatte mir mit meinem Team drei Vorgaben gesetzt: Nr. 1. war ankommen, Nr. 2 möglichst schnell sein und Nr. 3 gewinnen!





Das Rennen

Start war am Oceanside Pier an der Westküste Kaliforniens - das Ziel: die Ostküste der USA.

Tag und Nacht radelte Kaufmann durch die USA.

Für persönliche Hygiene war nur wenig Zeit.

Kaufmanns Strecke führte ihn durch die Wüsten der West-USA.

Kaufmann verlor nur zwei Kilogramm Körpergewicht während dem Rennen.

Zum Halfway-Point des Rennens lag Kaufmann auf Platz 2.

Erzähl uns etwas über den Alltag auf der Strecke.

Bis ich das erste Mal geschlafen habe, bin ich 36 Stunden gefahren. Nach einer kurzen Dusche haben mich meine Betreuer ins Wohnmobil gelegt. Dort hat mir mein Arzt Blut abgenommen und geschaut, ob die Werte passen. Dann bin ich – ich denke eine Minute später – eingeschlafen.



Wie lange hattest Du Zeit zum Regenerieren?

Meine längste Schlafpause dauerte 45 Minuten. Regenerieren kannst du in dieser Zeit natürlich nicht. Der einzige Grund, warum man schlafen muss, ist das Gehirn. Andernfalls wird dir irgendwann schwarz vor den Augen. Da fallen dir einfach die Augen zu. Als Radfahrer auf einer ganz normalen Straße ist das klarerweise nicht ungefährlich. Erschwerend kam dazu, dass es viele Abschnitte gibt, wo es bis zu 50 Kilometer nur geradeaus geht.



Du bist am Anfang ja sogar in Führung gelegen.

Ja, ich hab mich lange mit dem schwedischen Ex-Profi Jimmy Rönn gematcht, lag bis kurz vor dem Halfway-Point auch knapp vor ihm. Bei den vielen Wüstenabschnitten in Kalifornien und Arizona kam ich gut voran, trotz teilweise 43 Grad im Schatten und Körperkerntemperaturen von bis zu 39,7 Grad (gemessen von unseren hochsensiblen Geräten). Noch besser ging es in den Rocky Mountains, wo wir praktisch einen Tag nach der Hitze bei rund 5 Grad über bis zu 3.000 Meter hohe Pässe fuhren.



Hat es einen Moment gegeben, wo du nicht mehr wolltest oder konntest?

Den hat es gegeben. Dazu musst du wissen: Bis zum „Race Across America“ war mein längstes Rennen das „Race Around Austria“. Das bin ich zweimal gefahren. Da geht es um 2.200 Kilometer und 30.000 Höhenmeter. Bei knapp 2.500 Kilometern auf dem RAAM habe ich die schwierigste Phase durchgemacht. Da ist es mir so richtig schlecht gegangen. So etwas habe ich davor noch nie erlebt. Ich bin auf dem Rad gesessen und habe zeitweise geweint. Mein Kopf wollte schnell fahren, aber mein Körper war komplett am Ende. Vielleicht zum verdeutlichen: Ich habe zu dem Zeitpunkt das „Race Around Austria“ de facto hinter mir gehabt, jetzt aber gewusst, dass es noch mehr als doppelt so weit geht! Dazu kommt, dass du beim Rennen in Österreich vier Tage unterwegs bist und drei davon nicht schläfst. In Amerika gehst du in vier Tagen zweimal kurz schlafen und bist noch nicht einmal bei der Hälfte. Leider habe ich diese Erfahrung beim Rennen machen müssen. Aber nun ist sie gemacht und das kann mir bei einem möglichen nächsten Start helfen. Dann dauert diese Phase vielleicht nicht mehr fünf Stunden, sondern nur noch eine oder zwei!



Wie bist du aus dieser Situation wieder herausgekommen?

Also hier muss ich ganz klar meinem ausgezeichneten Team Danke sagen. Die haben mir sehr geholfen – über die Funkverbindung Musik zugespielt und aufmunternd mit mir geplaudert. Mein Teamchef, der schon auf mehrere RAAM-Erfahrungen zurückblicken kann, hat in dieser Phase gesagt: Da musst du durch! Es geht jedem einmal so schlecht. Nach einer kurzen Schlafeinheit ging es auch wieder besser weiter. Die letzten drei Nächte war es fast richtig gut (lacht).



Stichwort Begleiter: Wie groß war dein Team?

Mit mir waren drei Begleitfahrzeuge unterwegs – ein Pace Car, das ständig in meiner Nähe war, mich navigiert und mit Getränken versorgt hat und so weiter. Dann war da noch ein Wohnmobil, wo ich duschen konnte, medizinisch betreut wurde und zum Teil auch geschlafen habe. Oft bin ich aber auch nur auf einer Luftmatratze neben dem Bus gelegen. Das dritte Fahrzeug gehörte dem Medien-Team. Die haben meine Fahrt in faszinierenden Bildern und Videos festgehalten. Diese sind zum Teil schon online um die Welt gegangen, seit wenigen Tagen aber auch als Film im Kinoformat zu sehen. Mit dem wirklich eindrucksvollen Mitschnitt – Premiere war am 5. Oktober in meinem Heimatort – gehe ich in den nächsten Wochen und Monaten auf Vortragsreise.





Die Zieleinfahrt

Das Rennen führte auch an wunderschönen Gebäuden vorbei.

Emotion und Anstrengungen übermannten Kaufmann im Ziel.

Nur 45 Minuten dauerte Kaufmanns längste Schlafpause.

Kaufmanns Reise führte auch durch "New Vienna".

Wie war die Einfahrt in das Ziel?

Ich bin rund fünf Stunden hinter Jimmy Rönn angekommen, brauchte für die 4.923 Kilometer 8 Tage, 23 Stunden und 12 Minuten. Umgerechnet waren das durchschnittlich ca. 548 Kilometer pro Tag bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 22,9 km/h (inklusive aller Pausen). Jimmy hat übrigens die schnellste Zeit nach dem nach wie vor amtierenden RAAM-Rekordsieger Christoph Strasser (2019) geschafft. Die Zieleinfahrt selbst musst du dir anders als bei großen Radrennen vorstellen. Da sind ein paar Handvoll Betreuer und Fans, die dir zuklatschen. Das wars. Aber das realisierst du ohnedies nur am Rande, weil du völlig fertig bist.

Vielmehr war das persönliche Glück ein enger Begleiter auf den letzten Kilometern. Nach knapp 5.000 Kilometern wieder das Meer vor Augen, weißt du: Du hast es geschafft!



Gab es danach Champagner und ein Festessen?

Zweimal negativ. In der Unterkunft habe ich mir eine Pizza bestellt, bin aber neben dem Karton eingeschlafen. Ein paar Bissen waren schon gut, der Magen musste sich aber erst wieder an feste Nahrung gewöhnen. Ganz interessant: Ich habe während der gesamten Fahrt nur zwei Kilogramm abgenommen, und das auch nur in den letzten beiden Tagen.



Da sind wir bei einem Punkt angelangt, der wahrscheinlich viele interessiert. Wie ernährt man sich auf so einer Monster-Tour?

Ich habe während der gesamten Fahrt nur getrunken – 142 Liter kalorienhaltige Krankenhausnahrung, in Summe ca. 82.000 Kalorien. Da ist alles drin: Kohlenhydrate, Fett, Proteine und Vitamine. Irgendwann bringst du das süße Zeug zwar nur noch sehr schwer runter, aber wenn der Körper viel Energie braucht, geht das nur über Zucker und Kohlehydrate.



Wenn Du die knapp 5.000 Kilometer Revue passieren lässt: Hast du von den landschaftlichen Schönheiten entlang der Strecke etwas mitbekommen?

Ehrlicherweise bekomme ich beim Rennen sehr wenig mit, ein paar Highlights sind natürlich noch im Kopf - aber je länger das Rennen dauerte, desto weniger habe ich mir was gemerkt. Daher bin ich nun auch mega glücklich über den Film, er zeigt wunderschöne Landschaften, an die ich mich nicht mehr erinnern kann.



Der Weg zum Extremsport

Gedanken an seine Familie trugen Lukas Kaufmann die letzten Meter ins Ziel.

Gemeinsam mit seiner Frau Kathi hat Kaufmann seinen Sohn Paul.

Drehen wir die Zeit etwas zurück. Wie du oft schreibst, warst du als Kind nicht besonders sportlich, auch körperlich. Wann hat es klick gemacht?

Teenager-Bilder zeigen mich eher rundlich. Ich habe mich zwar immer bewegt, aber einfach zu viel und zu falsch gegessen. Wenn ich als kleines Kind im Supermarkt meine Leberkässemmel nicht bekommen habe, war ich grantig (lacht). Der Umschwung passierte mit 13 Jahren. Nach ewigen Hänseleien im Freibad – heute würde man Mobbing dazu sagen – hat mich der Ehrgeiz gepackt. In diesen Sommerferien gelang es mir, fast 20 Kilogramm abzunehmen. Nicht mit strengem Fasten! Ich bin davon überzeugt, dass jeder zum Abnehmen seinen eigenen Weg finden muss. Einen Plan B, wo er zwar Mengen reduziert, aber zu Alternativen greift, die ähnlich gut schmecken, für den Körper jedoch viel gesünder sind. Nur so kann es auf Dauer funktionieren.



Wann kam dann der Sport dazu?

Meine Eltern haben mich in dieser Phase natürlich unterstützt und eine Radfahrt zu meinem Opa nach Wien vorgeschlagen. Die 150 Kilometer in 16 Stunden waren so etwas wie eine Kehrtwende. In dieser Zeit kam auch der Mountainbike-Nachwuchsverein RC Niederneukirchen dazu. Dort habe ich das Radfahren so richtig gelernt. Mit Leistungsanalysen auf Basis von Wattmessungen, ohne die auch Hobbysportler heute nicht mehr auskommen. Das öffnete auch die Tür zum Rennsport. Ich bin seither so ca. 400 Rennen gefahren, 370 davon am Mountainbike.



Wie kamst du zum Rennrad?

Der Zufall wollte es, dass ein Sportmediziner, der uns regelmäßig in Linz untersucht hatte, auch jener Arzt war, der anfangs Extremsportler wie Wolfgang Fasching oder Christoph Strasser betreute. In seinem Wartezimmer hingen viele wunderschöne Bilder von deren legendären Erfolgen in Amerika. Ich weiß eines noch gut: Auf meine Frage, was das sei, hat er mir geantwortet, dass einmal im Jahr ein paar Verrückte mit dem Rad quer durch Amerika fahren. Das hat mich extrem fasziniert. Wegen meiner Vorliebe fürs Mountainbike, hat es eben etwas gedauert.



Du hast dich ja nun seit einigen Jahren dem Profidasein verschrieben. Anders als bei den großen Teams im Rennradsport ist das sicher nicht so leicht, oder?

Natürlich musst du im Extremsport mehr kämpfen. Mir war der Weg, selbst entscheiden zu können, aber wichtiger, als der zu einem Team. Dank der Unterstützung einer Reihe von Sponsoren darf ich diesen Traum seit 2019 leben.

Ich bin jedem Einzelnen unglaublich dankbar dafür und hoffe auch, dass ich für die nächsten Projekte gute Unterstützer finde. Das „Race Across America 2025“ steht schon ganz oben auf meiner Wunschliste. Auch ein Sieg bei der Salzkammergut-Trophy gehört dazu.



Von welchem finanziellen Aufwand reden wir, wenn du das Abenteuer „Race Across America“ ansprichst?

Alles zusammen waren dafür rund 75.000 Euro notwendig. Geld, das ich dank der großzügigen Unterstützung meiner Sponsoren auch aufstellen konnte. Darum wirklich ein riesengroßes Dankeschön. Nur so kann ich immer wieder neue Grenzen ausloten und mich voranbringen.



Gehen wir einen Schritt weit weg vom Sport. Da gibt es ja auch den privaten Lukas Kaufmann. Wer dich kennt, weiß, dass du auch da sehr glücklich bist.

Stimmt! Sehr viel Unterstützung erfahre ich von meiner ganz großen Liebe Kathi. Sie ist selbst extrem sportlich, frönt aber mehr dem Laufen. Wir sind seit September 2023 verheiratet und seit November 2023 glückliche Eltern von unserem Sohn Paul. So gut es geht, begleiten mich beide bei meinen sportlichen Abenteuern. Amerika haben sie leider auslassen müssen. Das wäre für den Kleinen zu anstrengend gewesen. Ihnen gehört auch die gesamte Zeit außerhalb von Rennsport, Training sowie den begleitenden Vorträgen und Werbeverpflichtungen. Alles zusammen füllt mein Jahres-Soll zur Gänze aus.



Auf gesellige Feiernächte musst du also verzichten?

Ich würde gar nicht sagen, ich muss! Mein Sport und meine Familie erfüllen mich so, dass ich darüber hinaus zurzeit nichts weiter brauche. Und Alkohol trinke ich ohnedies keinen. Natürlich hat mich das Fest in Kronstorf nach der Rückkehr aus Amerika sehr gefreut. Aber der Sport hat im Moment absoluten Vorrang.



Noch eine Frage zur Zukunft. Wenn es einmal nicht mehr das Rad sein darf, was planst du dann?

Noch bin ich von diesem Gedanken weit entfernt. Natürlich wird die Zeit einmal reif, und dann könnte ich mir gut vorstellen, zum Beispiel im Sport-Coaching von Kindern tätig zu werden. Oder vielleicht wird es auch eine Rückkehr zu meinem erlernten Beruf – ich bin Absolvent der HTL für Bio-Medizintechnik in Leonding.

Vielleicht wird es auch eine Verbindung aus beidem. Nun freue ich mich aber auf eine etwas ruhigere Zeit ohne Rennen. Das Training werde ich im November wieder voll aufnehmen – heuer mit etwas mehr Fokus auf den Oberkörper. Auch das ist sehr wichtig im Extremsport. Daneben widme ich mich in der nächsten Zeit gerne all jenen, die meine Geschichte vom „Race Across America“ sehen und hören wollen, und meine Erfahrungen, wie man ein glückliches Leben leben kann!

NÖN
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