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Lehre macht Weltmeister

Geschult. Gefragt. Gefeiert: Zukunftsfit mit Lehre & Bildung
  • Video: WKO



Etwas Neues ausprobieren, sich beruflich weiterentwickeln und auf eigenen Beinen stehen: Es gibt unzählige Gründe, warum derzeit tausende Jugendliche in NÖ eine Lehre machen. Bei mehr als 200 Lehrberufen, von der Augenoptik bis zur Zimmereitechnik, ist für jeden die passende Lehre dabei. Sollte man bei dieser Auswahl den Überblick verloren haben, gibt es zahlreiche Möglichkeiten sich zu informieren und herauszufinden, welche Lehre am besten zu einem passt. Einige davon, wie der Talente Check, werden in diesem Artikel vorgestellt.



Von den WorldSkills bis hin zur beruflichen Zukunft

Nach einem Interview mit WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker, in dem er über die Bedeutung und Zukunft der Lehre spricht, geht es weiter mit den WorldSkills und den Gewinnern und Gewinnerinnen aus NÖ. Danach wird in den Folgekapiteln die Lehre in NÖ unter die Lupe genommen und welche Erfahrungen Lehrlinge aus den unterschiedlichsten Branchen gemacht haben. Außerdem gibt es einen Überblick über die zahlreichen Maßnahmen der Wirtschaftskammer NÖ, junge Menschen auf dem Weg zu ihrer Traumlehre zu unterstützen.

Eine Ausbildung am Puls der Zeit

Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer NÖ, über die Vorzüge der dualen Ausbildung, sinkende Lehrlingszahlen, Mitarbeitermangel und die Wichtigkeit der Berufsorientierung, die schon in der Volksschule ansetzt.

  • Bild: WKNÖ



Im Interview

Warum ist Bildung, warum ist die Lehre ein so wichtiger Bestandteil der beruflichen Bildung in NÖ, und welche Rolle spielt die duale Ausbildung für die heimische Wirtschaft?

WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker: Bildung ist der Grundstock für die Qualifikation und den neuesten Wissensstand eines jeden Menschen. Die duale Ausbildung – also Praxis im Betrieb kombiniert mit theoretischem Wissen in der Schule – ist eine berufliche Qualifikation am Puls der Zeit. Und sie ist das Fundament für die Zukunft unserer Wirtschaft, denn wir brauchen gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die hohe Qualität der Ausbildung erkennt man auch an den Erfolgen unserer Jungfachkräfte bei internationalen Berufsmeisterschaften, wie zuletzt bei den WorldSkills 2024. Viele Nationen beneiden uns um diese Form der beruflichen Qualifikation.

Eine Lehre in NÖ öffnet alle Chancen.

Die Lehrlingszahlen sinken seit einiger Zeit leicht. Was sind die Gründe, und wie lässt sich gegensteuern?

Ja, die absolute Zahl an Lehrlingen sinkt. Aber auch der demografische Wandel spielt eine Rolle. Es gibt immer weniger Geburten und damit weniger potenzielle Lehrlinge. Dennoch entschieden sich im letzten Jahr der Schulpflicht 37,2 Prozent der Jugendlichen für eine Lehre! Ein hoher Wert im langjährigen Vergleich. Gleichzeitig sinkt auch die Zahl der Lehrbetriebe. Die Unternehmen müssen sich verstärkt auf ihr Kerngeschäft konzentrieren, da bleiben weniger Ressourcen für die Lehrlingsausbildung. Dazu kommt der Zeitfresser Bürokratie.

Mitarbeitermangel betrifft alle Branchen. Was ist hier zu tun?

Die eine große Lösung gibt es nicht, es braucht viele unterschiedliche Ansätze. Ein wichtiger ist hier die Berufsorientierung. Es ist für uns Unternehmerinnen und Unternehmer, aber auch für uns als Wirtschaftskammer wichtig, frühzeitig junge Menschen anzusprechen und sie so für einen Beruf zu begeistern. Denn wir alle wissen: Einen Beruf, bei dem man die eigenen Fähigkeiten und Stärken einsetzen kann und der Freude macht, den macht man gut. Dazu ist es wichtig, die eigenen Talente zu entdecken. Je eher man diese kennt, desto früher wissen junge Menschen, welche passende Schulausbildung oder Lehre es für sie gibt.

Die eine große Lösung gibt es nicht, es braucht viele unterschiedliche Ansätze. Ein wichtiger ist hier die Berufsorientierung. Es ist für uns Unternehmerinnen und Unternehmer, aber auch für uns als Wirtschaftskammer wichtig, frühzeitig junge Menschen anzusprechen und sie so für einen Beruf zu begeistern. Denn wir alle wissen: Einen Beruf, bei dem man die eigenen Fähigkeiten und Stärken einsetzen kann und der Freude macht, den macht man gut. Dazu ist es wichtig, die eigenen Talente zu entdecken. Je eher man diese kennt, desto früher wissen junge Menschen, welche passende Schulausbildung oder Lehre es für sie gibt.

  • Bild: WKNÖ
Viele beneiden uns um das Modell Lehre.

Welche Maßnahmen setzt die Wirtschaftskammer Niederösterreich, um mehr junge Menschen für eine Lehre zu gewinnen und das Image der Lehre zu verbessern?

Es ist mir ein persönliches Anliegen der Lehre den Stellenwert in der Gesellschaft zu geben, den sie verdient. Als Wirtschaftskammer NÖ setzen wir dazu zahlreiche Maßnahmen. Gemeinsam mit der Arbeiterkammer NÖ gibt es die App „BOtoGO“, den internationalen Lehrlingsaustausch Let’s Walz, das Wakany Volksschultheater und an der Hochschule Baden den Masterlehrgang für Berufsorientierung für Lehrkräfte. Mit dem Land NÖ bieten wir gemeinsam den NÖ Talente Check zur frühzeitigen Berufsorientierung.

Wie können Betriebe und Jugendliche besser vernetzt und Lehrstellen vermittelt werden?

Zum einen durch regionale Berufsinformationsmessen für Betriebe, Eltern und junge Menschen, die von unseren WKNÖ-Bezirksstellen angeboten werden. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit einer Schnupperlehre. Betriebe, die eine solche anbieten, gibt es auf unserer Online-Landkarte auf lehre-respekt.at.

Was man mit Freude macht, macht man gut.

Digitalisierung spielt eine immer größere Rolle. Wie unterstützt die WKNÖ, dass Lehrlinge auch künftig auf dem neuesten Stand der Technik ausgebildet werden?

Die Arbeitswelt hat sich stark gewandelt. Digitalisierung spielt überall eine große Rolle. Wir arbeiten daher eng mit den Ausbildungsbetrieben und unseren Partnern im Bildungsbereich zusammen, um die Lehrpläne laufend zu aktualisieren. Damit ist sichergestellt, dass die Lehre nicht nur die Bedürfnisse der Wirtschaft berücksichtigt, sondern auch am modernsten Stand der Technik ist.

WorldSkills 2024 Lyon

NÖ glänzt bei Beton, Blumen und Farbe

Gold bei den Floristen, Gold im Betonbau, Silber bei den Malern, „Best of Nation“ und zwei „Medaillons of Excellence“: Das Team NÖ zeigte bei den WorldSkills in Lyon groß auf.

  • Bild: WKNÖ



WorldSkills

Worldskills (Berufsweltmeisterschaften) ist ein internationaler Berufswettbewerb, der alle zwei Jahre ausgetragen wird.

Die 47. Berufsweltmeisterschaften wurden von 10. - 15. September 2024 in Lyon Frankreich ausgetragen. Es nahmen mehr als 1.500 Teilnehmer:innen aus 5 Kontinenten und 89 WorldSkills-Mitgliedsländern in mehr als 60 Wettbewerbsberufen teil. Lyon war nach 1995 bereits zum zweiten Mal Gastgeber der Berufsweltmeisterschaften WorldSkills.

Um die 250.000 internationale Besucher wurden von der Veranstalterorganisation empfangen, 2.500 Volunteers unterstützten das Großevent.



Team Austria 2024

Die österreichischen Teilnehmer:innen für WorldSkills Lyon 2024 haben sich im Herbst 2023 bei den AustrianSkills 2023 qualifiziert.

Österreich ging mit einem Team aus 47 Jung-Fachkräften aus 8 Bundesländern in 41 Einzel- und Teamberufen in Lyon an den Start. 3 x Gold, 1 x Silber, 3 x Bronze und 22 Medallions for Excellence sowie ein 6. Platz in der Nationenwertung sind das hervorragende Ergebnis des Team Austria 2024.

Manuel Bender

Floristik

🎂 Geburtsjahr 2002

📍Wohnort 4407 Steyr | Oberösterreich

🏫 Ausbildung Volksschule Steyr-Gleink NMS Rudigier Steyr Gartenbaufachschule Langenlois

💐Betrieb Schick Blumenbinder

Aufgaben im Betrieb Meine Tätigkeit im Betrieb ist sehr vielfältig, von Schnittblumen und Topfpflanzen-Versorgung und Pflege, über Warenpräsentation, bis Kundenberatung und Verkauf der floralen und nonfloralen Ware. Ebenfalls fertige ich individuelle Werkstücke auf Kundenwunsch.

Ich über mich Schon als kleiner Junge habe ich mit meiner Oma im Garten viel Zeit verbracht, Gemüse und andere Zierpflanzen angebaut. Durch mein Zutun wurden auch immer mehr Schnittblumen angesät und habe daher schon sehr früh mit Floristik gestartet. Somit war es für mich sehr schnell klar, dass ich die Gartenbauschule in Langenlois besuchen möchte, um dort Gärtner und Florist zu lernen.

Was begeistert mich an meinem Beruf? An meinem Beruf begeistert mich sehr die Vielfältigkeit wie man Werkstoffe kreativ verwenden und verarbeiten kann. Das Arbeiten mit Naturmaterialien ist eine besondere Herausforderung, da kein Material dem anderen eins zu eins gleicht.

Warum empfiehlst du eine Ausbildung in deinem Beruf? Es bereitet Freude mit natürlichen Materialien handwerklich zu arbeiten und kreativ gestalten zu können.

Berufliche Zukunft Ich bin immer an Weiterbildungen und an neuen Erkenntnissen/Erfahrungen interessiert, als nächsten Schritt ziehe ich die Meisterausbildung in Betracht.

Meine Motivation an WorldSkills teilzunehmen Mein betriebliches Umfeld hat mich auf die Staatsmeisterschaften aufmerksam gemacht. Meine Motivation besteht darin, neue Techniken und Impressionen zu sammeln.

Blumenkunst auf Weltniveau: Steyrer ist bester Florist der Welt

Neun verschiedene Werkstücke musste Michael Bender in den vier Wettbewerbstagen anfertigen. „Ich hatte bei keinem das Gefühl, dass ich es vermasselt hätte. Aber dass es am Ende Gold wird, das kam überraschend“, sagte Bender, der sich auch noch den Titel „Best of Nation“ holte.

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Lena Prinz

Malerin

🎂 Geburtsjahr 2002

📍Wohnort 2251 Enzesfeld | Niederösterreich

🏫 Ausbildung LBS Lilienfeld Lehre Meisterbetrieb Sandro Prinz (2020-2023) Lehrabschlussprüfung

🖌️Betrieb Meisterbetrieb Sandro Prinz

Aufgaben im Betrieb Zu meinen täglichen Aufgaben zählen neben dem sorgfältigen Abdecken und Malen auch das Aufstellen von Gerüsten, die Reinigung des Werkzeugs, Wärmedämmverbundsysteme verkleben, verschiedenste Spachtelarbeiten, das Ausmessen von Baustellen und die Kundenberatung.

Ich über mich Ich bin ein lebenslustiger, kreativer Mensch mit einer Leidenschaft für Handwerk.

Was begeistert mich an meinem Beruf? Ich mag es einen abwechslungsreichen Alltag zu haben. Ebenso gefällt mir der Kundenkontakt und die täglichen Herausforderungen.

Warum empfiehlst du eine Ausbildung in deinem Beruf? Die Ausbildung als Maler bietet mehrere Vorteile. Man bekommt ein breites Wissen an Fachkenntnisse in verschiedenen Beschichtungsverfahren. Dies ermöglicht einem auch den Einstieg in verschiedene Fachbereiche. Der Alltag als Maler ist kreativ, körperlich anspruchsvoll und immer abwechslungsreich.

Berufliche Zukunft Zurzeit besuche ich die Meisterklasse in der HTL Baden Leesdorf und bin voraussichtlich im Juli 2024 fertig. Mein Plan ist es den Familienbetrieb in der Zukunft zu übernehmen.

Meine Motivation an WorldSkills teilzunehmen Durch den Bundeswettbewerb der Maler und Beschichtungstechniker habe ich eine Nominierung für die AustrianSkills erhalten. Die Teilnahme an den WorldSkills bietet eine einzigartige Gelegenheit, Fähigkeiten auf internationalem Niveau zu präsentieren und wertvolle Erfahrungen zu sammeln.

Malen mit den Besten der Welt: Prinz kletterte in Lyon aufs Treppchen

Bei den Malern gewann Lena Prinz vom Meisterbetrieb Sandro Prinz in Enzesfeld-Lindabrunn Silber. „Die größte Herausforderung in Lyon war es, sich die Zeit richtig einzuteilen, besonders am letzten Tag, als der Druck am höchsten war. Ich habe schon ein paar Tränen verdrückt“, gesteht die Vizeweltmeisterin.

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Christoph Kurz

Betonbau

🎂 Geburtsjahr 2005

📍Wohnort 3910 Zwettl | Niederösterreich

🏫 Ausbildung Volksschule Hauptschule Polytechnische Schule Hochbau und Betonbau

👷‍♂️Betrieb Georg Fessl GmbH

Aufgaben im Betrieb Mauern, Betonieren, Eisen binden

Was begeistert mich an meinem Beruf? Sehr abwechslungsreiche Arbeit

Warum empfiehlst du eine Ausbildung in deinem Beruf? Man hat sehr viele Aufstiegsmöglichkeiten (Polier, Baumeister, Bauleiter)

Berufliche Zukunft Lehrabschlussprüfung und dann Vorarbeiten

Meine Motivation an WorldSkills teilzunehmen Mein Polier hat mich angemeldet Österreich und meine Firma bestmöglich vertreten

Stefan Huber

Betonbau

🎂 Geburtsjahr 2004

📍Wohnort 3633 Schönbach | Niederösterreich

🏫 Ausbildung Volksschule Neue Mittelschule Lehre

👷‍♂️Betrieb Georg Fessl GmbH

Aufgaben im Betrieb Ich werde vielseitig auf den Baustellen eingesetzt: Kanal verlegen, Fundament schalen, betonieren und Mauern gehören zu meinen Aufgaben

Ich über mich Ich bin ein sehr positiv denkender Mensch und anfangs zurückhaltend

Was begeistert mich an meinem Beruf? Das man am Ende einer Baustelle sehen kann, was man mit Fleiß in kurzer Zeit schaffen kann.

Warum empfiehlst du eine Ausbildung in deinem Beruf? Man lernt viele Dinge, die man im späteren Leben wieder brauchen kann und ich arbeite gerne im Freien.

Berufliche Zukunft Nach der abgeschlossenen Lehre würde ich gerne die Ausbildung zum Vorarbeiter machen.

Meine Motivation an WorldSkills teilzunehmen Durch meinen Betrieb Mir selbst zu beweisen, dass man alles schaffen kann mit genug Ehrgeiz.

Niederösterreichisches Duo setzte in Parade Disziplin historische Erfolgsserie fort

Den Weltmeistertitel im Teambewerb Betonbau holten sich Stefan Huber und Christoph Kurz von der Georg Fessl GmbH in Zwettl. „Es ist ein unbeschreibliches Gefühl – so etwas erlebt man nicht oft“, ringt Huber um Worte. „Ich hätte niemals gedacht, dass wir es so weit schaffen würden, es ist einfach unglaublich. Jetzt halten wir Gold in den Händen“, ergänzt Teamkollege Kurz.

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Was wurde aus...

Philipp Seiberl hat sich bei den WorldSkills 2015 in Sao Paulo zum Weltmeister in der Schwerfahrzeugtechnik gekürt, Alexander Hiesberger schaffte es im Betonbau ganz nach oben. Drucktechniker Christof Babinger gewann 2019 Gold in Kazan.

Philipp Seiberl

Ich bin auf einer Landwirtschaft aufgewachsen. Von klein auf haben mich die großen Maschinen fasziniert. Ich wollte immer wissen, wie alles funktioniert. Die World-Skills waren ein unvergessliches Erlebnis. Nach Abschluss der Lehre (und Matura) habe ich die Meister- und Unternehmerprüfung gemacht. Das Team. Die Arbeit. Es taugt mir. Ab und zu hab‘ ich schon mit dem Gedanken gespielt, mich selbstständig zu machen. Aber solange es mir bei Pamberger in Obritzberg so viel Freude macht, sind das Gedankenspiele.

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  • Video: WKNÖ

Christof Babinger

Die WorldSkills, das war ein komplett unfassbares Erlebnis. Der Start in den Bewerb war super, die Arbeit ging mir leicht von der Hand. Da hat mich der Ehrgeiz gepackt. Der Drucktechnik und meinem Lehrbetrieb Queiser bin ich seitdem treu geblieben. Die Produkte und Materialien sind sehr vielfältig. Die Arbeit ist abwechslungsreich. Man kann immer neue Kundenideen umsetzen. Meine Leidenschaft für Mopeds lebe ich mit meinem Handel für Ersatzteile aus. Meine Brüder haben den Mopedschein gemacht, immer wenn sie ein neues Teil gebraucht haben, war ich ihr erster Ansprechpartner. Irgendwann wollte ich damit Geld verdienen.

Alexander Hiesberger

São Paulo war überwältigend. Es war alles dabei: Erschöpfung, kurze Zweifel, unglaublicher Zusammenhalt, pure Freude – und das schönste Gefühl war es, ganz oben zu stehen. Nach dem WM-Titel habe ich den Werkmeister gemacht und viele Angebote erhalten. Schließlich bin ich aber zur Strabag zurück – als interner Richtmeister für Schalungen. Seit fünf Jahren bin ich Richtmeister bei der PERI in Nußdorf ob der Traisen. Es beeindruckt mich immer wieder, was im Betonbau alles möglich ist und dass für Generationen gebaut wird. Das Gefühl, sich am Abend umzudrehen und das Geleistete bildlich vor sich zu sehen, ist wunderbar.









Lehre? Warum?

4 gute Gründe für eine Lehre.
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🚀

Rein ins Leben!

80 % der Lehrausbildung spielen sich in der betrieblichen Praxis ab, 20 % in der Berufsschule.

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🛠️

Jobeinstieg statt Schulalltag!

Lehrlinge sammeln vom ersten Tag an Berufserfahrung. In der praktischen Ausbildung übernehmen sie Schritt für Schritt mehr Verantwortung.

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💸

Einkommen statt Taschengeld!

Während deiner Lehre bekommst du dein Lehrlingseinkommen, um finanziell unabhängig zu sein. Du verdienst Geld beim Lernen und kannst deine Ausgaben selbst decken.

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🏆

Fachkarriere und Selbständigkeit!

Fast jede 3. Führungskraft in Österreich hat mit der Lehre angefangen! Mit einer abgeschlossenen Lehre gibt es unzählige Karrieremöglichkeiten. Die Lehre ist das wichtigste „Sprungbrett“ in die Selbständigkeit.

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Lehre? Wann? Wie?

3 Möglichkeiten, eine Lehre zu absolvieren

Eine Lehre ist für sich schon eine umfangreiche, kompakte und praxisorientierte Ausbildung. Kombinierst du Lehre MIT Matura, steht einem späteren Studium nichts im Weg. Es gibt aber auch die Möglichkeit, eine Lehre NACH der Matura zu starten, oder die Lehre gleich mit einem Studium zu kombinieren.

Lehre

Lehrlinge verbringen in Österreich pro Lehrjahr 42 Wochen im Betrieb und 10 Wochen in der Berufsschule. Man spricht vom "dualen System". Eine Lehre kann bereits nach Beendigung des 9. Schuljahres begonnen werden, bzw. nach Erreichen des 15. Lebensjahrs. Ein positiver Abschluss der 9. Schulstufe ist nicht Voraussetzung für eine Lehre – erleichtert es aber, eine passende Lehrstelle zu finden. Mit einer Lehre kannst du aber auch zu einem späteren Zeitpunkt beginnen.





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Lehre mit Matura

Bereits ab dem 1. Lehrjahr kannst du mit den Vorbereitungskursen zur Matura beginnen. Drei Teilprüfungen (Deutsch, Mathematik und eine Fremdsprache) können bereits während der Lehre absolviert werden. Zur letzten Teilprüfung kannst du erst nach der Lehrabschlussprüfung und nach Vollendung des 19. Lebensjahres antreten. Außer bei vierjährigen Lehrberufen: Hier kann die Teilprüfung über den Fachbereich auch im Rahmen der Lehrabschlussprüfung gemacht werden.





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Lehre nach Matura

Maturant:innen haben die Möglichkeit einer verkürzten Lehrzeit. 4 von 10 Studierenden schließen derzeit in Österreich ihr Studium nicht ab. Mit einer Lehre nach der Matura hingegen ist man optimal ausgebildet - mit dem nötigen Mix aus Theorie und Praxis.

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Seinen Begabungen auf der Spur

Die richtige Berufswahl können junge Menschen nur treffen, wenn sie wissen, wo ihre Stärken und Kompetenzen liegen. Die WKNÖ unterstützt mit vielen Maßnahmen – vom Kindergarten- bis ins Erwachsenenalter.

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Schnupper- und Ferialpraktika-Karte

Rund 500 Betriebe sind gelistet und geben Jugendlichen die Gelegenheit, Berufe näher kennenzulernen und auszuprobieren. Um Schülern gezielt beim Finden von Praktika- und Jobplätzen zu helfen und den Betrieben die Möglichkeit zu geben, ihre Angebote transparent zu machen, hat die WKNÖ eine Ferialpraktika-Karte entwickelt.

www.lehre-respekt.at

Der Talente Check

Beim Talente Check von WKNÖ und Land NÖ unterstützen Expert:innen die Schul- bzw. Berufswahl (ab der 7. Schulstufe) mit objektiven Hilfsmitteln. Durchgeführt wird er in den NÖ Bildungsinformationszentren (BIZ) in St. Pölten und Mödling (www.wknoe-biz.at). Zunächst werden die Begabungen, Interessen und die Persönlichkeit erhoben. Im Anschluss erfolgt ein ausführliches Beratungsgespräch mit dem jungen Menschen und den Eltern, um die persönliche Situation in Zusammenhang mit den Testergebnissen zu bringen und den weiteren Schul- beziehungsweise Berufsweg zu besprechen sowie Alternativen aufzuzeigen.

www.talentecheck.at

Die Zukunft im Blick

Sieben Sparten, 63 Branchen, unzählige Möglichkeiten in NÖ: Eine Lehre öffnet jungen Menschen vielfältige Perspektiven. Lehrlinge, Ausbilder und Unternehmer erzählen.



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Kandidaten für die LAP

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ausbezahlte Förderfälle

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Im Betrieb weiterentwickeln

„Wir legen viel Wert darauf, dass unsere Lehrlinge die Möglichkeit haben, ein Kundenprojekt durch den gesamten Produktionszyklus – von der Bearbeitung an den Produktionsmaschinen über die Handwerkstatt bis zur finalen Montage – zu begleiten“, betont Helmut Krumböck von der Tischlerei Krumböck in Gerersdorf. So können sich die Lehrlinge im Betrieb weiterentwickeln. Jedes Jahr gibt es ausgezeichnete Zeugnisse, viele einstige Lehrlinge haben sich bis hin zu Teamleitern entwickelt.



Seit 75 Jahren Lehrlinge

Lehrlinge gibt es bei Metadynea in Krems seit über 75 Jahren. „Wir bilden Lehrlinge hauptsächlich im Lehrberuf Chemieverfahrenstechniker:in aus und bieten die CVT-Lehre auch im zweiten Bildungsweg berufsbegleitend an. Aktuell befinden sich 15 Lehrlinge, davon zwei Damen, in Ausbildung“, erzählt Klaus Brugger. Es mache ihm viel Freude, die Lehrlinge vom ersten Tag an bis zur finalen Lehrabschlussprüfung begleiten zu dürfen und in der Folge auf einer Produktionsanlage das Erlernte anwenden zu sehen.

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Abwechslungsreich

„Ich wollte schon immer wissen, was alles notwendig ist, um Waren von einem Land ins andere zu transportieren“, erzählt Marvin Korherr, Speditionskaufmann im dritten Lehrjahr bei Kühne + Nagel am Flughafen Wien. Am meisten gefällt dem jungen Mann die Abwechslung. „Wenn man in der Früh ins Büro kommt, weiß man nie genau, was einen heute erwartet.“ Nach Abschluss seiner Lehre möchte Marvin Korherr auf jeden Fall in der Spedition bleiben, da er die Arbeit sehr gerne mache.



Jeder Tag ist anders

„Ich bin schon als kleines Mädchen gerne in der Küche hinter den Töpfen gestanden – mit meiner Mama und meiner Oma“, erzählt Jana Brandstätter, angehende Gastronomiefachfrau in der DonauLodge in Ybbs und hebt die Abwechslung, die Kreativität in ihrem Job hervor. „Jeder Tag ist anders, jeden Tag gibt es etwas Neues zu lernen. Das taugt mir am meisten an meiner Ausbildung.“ Nach Abschluss ihrer Lehre möchte die junge Frau auf Saison ins Ausland gehen.

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Bestmöglich vorbereiten

„Ein Lehrling ist keine billige Arbeitskraft. Unsere Aufgabe ist es, junge Menschen in den Beruf zu bringen und sie bestmöglich auf alle Aufgaben vorzubereiten“, weiß Gottfried Steinecker, Inhaber von Steinecker Moden in Randegg. Aktuell machen 19 Lehrlinge ihre Ausbildung beim Modehandel-Unternehmen. „Machen mehrere gleichzeitig eine Lehre, entsteht eine Art Community. Die jungen Menschen unterstützen sich gegenseitig.“ Der Mix aus erfahrenen Ausbildern und motivierten Lehrlingen mache den Erfolg aus.



Leidenschaft für Bücher

„Seit meiner Kindheit habe ich eine Leidenschaft für Bücher: Ich war auch neugierig, wie sie hergestellt werden“, schildert Mitarbeiter Simone Piccolo von Dockner druck@medien in Kuffern. Die Drucktechnik sei sehr technisch, könne aber auch kreativ sein: „Es geht nicht nur um die Erstellung eines Drucklayouts, sondern auch um das Produktionsmanagement, die Optimierung der Druckqualität und der Farbwiedergabe sowie die Beurteilung, welche Papiersorte für den jeweiligen Auftrag am besten ist.“



Den Kindheitstraum erfüllen

Schon als Kind hat Adrian Stern viel Zeit im Versicherungs-Makler-Büro seines Vaters verbracht. Seit dem Praktikum letzten Sommer im Unternehmen meines Vaters wusste er, dass er die Lehre zum Versicherungskaufmann machen möchte. Besonders gefällt es Stern, dass er bei der NÖ Versicherung alle Bereiche und Kollegen kennenlernen kann. „Ich schätze das Miteinander und die Kollegialität. Und auch der Spaß kommt bei aller Arbeit nicht zu kurz.“ Sein großes Ziel: Die Übernahme des Maklerbüros meines Vaters.



Auf einen Blick: Alles zur Lehre in NÖ

Informationen zu Lehrberufen

wko.at/noe/lehrberufe www.bic.at www.berufslexikon.at www.qualitaet-lehre.at



Alle Infos zu Lehrbetrieben, Berufsschulen, Matura

www.wknoe-biz.at www.noeberufsschulen.ac.at lehrbetriebsuebersicht.wko.at www.noe.wifi.at/lehremitmatura www.lehrenachmatura.at www.dualeakademie.at/noe



Alle Links und Infos unter www.lehre-respekt.at

LEHRE ON TOUR

Wirtschaftskammer NÖ bringt Lehre in die Schule

Erfolgsbilanz 2023/24: 🌍 21.000 Kilometer 🗓️ 90 Einsatztage 🏫 196 Schulen 🎤 466 Vorträge 🧑‍🎓 8.378 informierte Schüler:innen

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Der Nachwuchs ist uns sehr wichtig“, betont Alfred Danzinger, Serviceleiter vom Autohaus Waldviertel in Horn. Gemeinsam mit dem damaligen Lehrling Christian Haigl – heute ausgelernter Kfz-Techniker mit Systemelektronik im Unternehmen – hat Danzinger im vergangenen Schuljahr an der Schulaktion „Lehre on Tour“ der Wirtschaftskammer NÖ teilgenommen. 196 Schulen wurden im Schuljahr 2023/2024 im Zuge der Aktion besucht.

Bleibender Eindruck

„Einige der jungen Burschen und Mädels waren interessiert. Vielleicht konnten wir auch andere Schüler neugierig machen“, zieht Danzinger ein positives Fazit. Kfz-Techniker, Karosseriebautechniker und Einzelhandelskaufmann/frau sind die Berufe, in denen das Autohaus Waldviertel derzeit ausbildet. „Wir hoffen, wir haben einen guten, bleibenden Eindruck bei den Horner Mittelschülern hinterlassen.“

Holt Schüler gut ab

Das Feedback von Schüler:innen und Lehrpersonal fällt jedenfalls durchwegs sehr positiv aus: „Sehr gut aufbereitet, holt die Schüler gut ab“, meint etwa Carina Rasser von der Mittelschule Lichtenworth.

Vortragende aus der Praxis

„Besonders gut kommen Vortragende aus der Praxis an, die wissen, wovon sie reden“, weiß Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer NÖ. „Aus diesem Grund sind wir immer wieder auf der Suche nach Promotoren mit diesen Voraussetzungen“, erklärt Ecker.

Bei den Vorträgen sind immer öfter auch Unternehmerinnen und Unternehmer dabei – manchmal sogar mehrere bei einem Vortrag. „Das ist eine unglaublich tolle Entwicklung, die deutlich zeigt, dass die Betriebe die Plattform der Schulaktion verstärkt für sich zu nutzen verstehen – und der Bedarf stetig steigt.“



Fakten

Frühjahr 2024: 🗓️ 46 Einsatztage 🌍 11.500 km 🏫 96 besuchte Schulen 🎤 242 Vorträge 🧑‍🎓4.322 Schüler:innen

Herbstaktion: 7. Oktober bis 20. Dezember

www.lehre-respekt.at

Mit der Lehre in die Zukunft

Durchstarten. Sich weiterentwickeln. Höher qualifizieren. Sein eigener Chef sein. Eine Lehre bietet unzählige Chancen. Ein Streifzug.

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Mehr Möglichkeiten

Ich weiß nicht, was in 30 Jahren sein wird. Aber mit Lehre und Matura schaff‘ ich mir mehr Möglichkeiten für die Zukunft“, ist Christoph Leitner, Prozesstechniker bei Baumit in Wopfing, überzeugt. Beim Profi für Fassaden machen derzeit elf junge Menschen das Modell Lehre und Matura. „Der Maturakurs findet sogar in der Lehrwerkstätte statt“, erklärt der Lehrling im dritten Jahr. „Ich habe die HTL abgebrochen, weil ich den Stoff nicht verstanden habe. Jetzt, in der Lehre, verstehe ich die Technik um Welten besser. Und: Ich kann nicht nur den Lehrabschluss in Prozesstechnik machen, sondern auch in den verwandten Berufen Elektro- und Metalltechnik.“

Meister als erstes Ziel nach der Lehre

Die Arbeitskollegen, im Team arbeiten. Täglich neue Aufgaben lösen und sich neues Wissen aneignen. Die eigenen Fortschritte beobachten – das gefällt dem Lehrling am meisten. Und auch die Pläne für die Zukunft sind klar: „Nach der Lehre möchte ich den Meister machen. Ich bin sehr ehrgeizig und strebe nach einer Führungsposition.“

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Nicht bei Null starten

Es sollte etwas „Handwerkliches“ sein. Was genau, wusste Sophie Schuster anfangs aber nicht. „Beim Tag der Lehre habe ich Mitarbeiter von Schweng Installationen mit Sitz in Mistelbach kennengelernt. Da es hier die Möglichkeit der Dualen Akademie gibt und ich nach der Matura nicht bei Null mit einer klassischen Lehre anfangen wollte, hat das Unternehmen gleich mein Interesse geweckt“, so die angehende Elektrotechnikerin: „Ich wollte dort abgeholt werden, wo ich bin.“

Mehr Chancen durch Zusatzqualifikationen

„Ich kann auf der Baustelle, aber auch als Technikerin im Büro arbeiten – durch die Qualifikationen in der Berufsschule, meine Ausbildung am Gymnasium und die Zusatzqualifikationen über die Duale Akademie“, nennt Schuster die Vorteile. Besonders freut sie sich auf das Auslandspraktikum, das Teil der Dualen Akademie ist. Herausfordernd für die Mistelbacherin ist der lange Weg in die Berufsschule nach Linz. „Und ich muss mich noch ein wenig an die bisher ungewohnte körperliche Anstrengung gewöhnen“, verrät sie. „Mein Traum war es, mit den Händen zu arbeiten. An der Elektrotechnik gefällt mir, dass der Arbeitsalltag immer neue Herausforderungen mit sich bringt – sei es Leitungen anschließen, Fehler finden oder individuelle Elektroinstallationen von Beginn an zu projektieren. Jede Baustelle ist anders. Ich mag die Denkarbeit, die notwendig ist, um Elektroinstallationen sorgfältig zu planen und umzusetzen.“

Mehraufwand, der sich lohnt

„Die Duale Akademie ist eine gute Möglichkeit, eine zusätzliche Gruppe potenzieller Mitarbeiter anzusprechen“, weiß Geschäftsführer Lukas Wickenhauser. Die Kandidaten haben schon maturiert, sind älter, reifer – das gestalte die Zusammenarbeit sehr effizient. „Wir profitieren außerdem von den Zusatzqualifikationen, die Sophie bei den WIFI-Kursen erlernt.“ Herausfordernd für das Unternehmen sind aber der administrative und finanzielle Mehraufwand durch die Ausbildung. „Mit Sophie haben wir eine zuverlässige, smarte und handwerklich geschickte Kandidatin gefunden, bei der sich der Mehraufwand definitiv lohnt.“

ℹ️

Die Duale Akademie (DA) ist eine einzigartige Ausbildung speziell für AHS-Maturant:innen, Studienabbrecher:innen und Umsteiger:innen.

Der Abschluss der DA umfasst:

  • fachspezifischen Lehrabschluss
  • Abschluss der Zukunftskompetenzen
  • absolviertes Auslandspraktikum
  • das bewertete Zukunftsprojekt
  • Und: bereits mit einem Jahr Praxis nach Abschluss besteht die Möglichkeit zur Zertifizierung zum „DA Professional”

Die Teilnehmer:innen durchlaufen in 2 bis max. 3 Jahren maßgeschneiderte Ausbildungen, die sie dazu qualifizieren, Karrieren als wichtige Fachkräfte zu machen und Schlüsselfunktionen zu übernehmen.

www.dualeakademie.at/noe

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Lehre und Studium

Unter der Woche Arbeit, am Wochenende Uni. Ich lebe derzeit nach dem Motto: Nach der Prüfung ist vor der Prüfung“, sagt Laila Gruber und legt lachend den Lötkolben zur Seite. Im September 2022 hat die angehende Elektrotechnikerin bei der TE Connectivity Austria GmbH in Waidhofen/Thaya berufsbegleitend das Studium Smart Engineering an der FH St. Pölten begonnen. „Für mich war nach der Matura klar, dass ich einen Beruf im technischen Bereich ergreifen möchte.“ Als die Waldviertlerin nach bestandener Matura auf der Suche nach einem Job war, stieß sie auf das Modell „Lehre und Studium“ und wusste sofort: „Das ist meins. Ich wollte schon in die Berufswelt einsteigen, mich aber gleichzeitig weiterbilden.“

Mitgestaltung der Industrie 4.0

Auf Initiative der WKNÖ wird die Ausbildung in den Lehrberufen Elektrotechnik und Mechatronik seit einigen Jahren in Kombination mit dem Bachelorstudiengang Smart Engineering für AHS-Maturanten angeboten. „Lehre und Studium ist kein Zuckerschlecken. Doch wer Interesse an der Mitgestaltung der Industrie 4.0 hat, für den ist dieses Modell das richtige“, betont Gruber.

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Fokus auf der Praxis

Die Lehre ist eine gute Ergänzung zu meinem Studium an der FH St. Pölten. Die Kombination aus Theorie und Praxis erachte ich als sehr sinnvoll“, so Hubert Eßletzbichler (Foto unten), angehender Elektrobetriebs- und Anlagentechniker bei Welser Profile in Gresten. Besonders gefällt dem 38-Jährigen im 4. Lehrjahr die Neuinstallation von Anlagen und Maschinen: „Im Gegensatz zur Schule wird nicht nur der theoretische Teil betrachtet, sondern auch großer Wert auf die praktische Arbeit gelegt. Genau das habe ich mir von der Lehre erwartet.“ Nach Abschluss seiner Ausbildung möchte er bei Welser bleiben „und im Bereich Sensorik & Datenauswertung tätig sein.“

Von Haus aus sehr motiviert

„Ältere Lehrlinge, die schon Matura haben, sind selbstständiger und von Haus aus sehr motiviert, Neues zu lernen. Hubert ist eine tolle Verstärkung für unser Team“, freut sich Lehrlingsausbilder Stefan Buxhofer.

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Kunden schätzen „Zeitmesser in Meisterhand“

Seit meiner Kindheit faszinieren mich Ästhetik und Machbarkeit filigraner Mechanismen“, sagt Lisa Haller und legt bedächtig eine silberne Taschenuhr auf die Arbeitsplatte der Uhrmacherwerkstatt von Wechtl und Bentz. Das Arbeiten an komplexen Uhrwerken und die notwendige Fingerfertigkeit für die Handhabung kleinster Teile waren ausschlaggebend für die Uhrmachermeisterin aus Hausleiten, ihr Handwerk zu erlernen.

„Der Meister bietet die Möglichkeit, mehr Tätigkeiten im Betrieb zu übernehmen. Auch die Option der Selbstständigkeit sowie Lehrlinge auszubilden und somit sein Wissen weiterzugeben sind eine Bereicherung“, erklärt sie die Gründe für diesen Schritt. „Außerdem“, so Haller, „schätzen die Kunden die Hingabe zum Beruf und freuen sich, ihren Zeitmesser in Meisterhand zu wissen.“ Der Meister sei die letzte Stufe im Zuge der Ausbildung. „Alle Prüfungen abzulegen, zeigt meinen Ehrgeiz für diesen Beruf“, betont die Fachkraft.

Es sind der Zusammenbau eines mechanischen Uhrwerks und das Glücksgefühl, sobald es wieder läuft und ordnungsgemäß funktioniert – das macht für Haller den Reiz aus. „Gerade dann, wenn man am Weg dorthin die Fehler finden und beheben konnte“, fügt sie lächelnd hinzu.

Chancen im Betrieb nutzen

„Ich habe große Freude an meiner Arbeit im Betrieb. Ich möchte auf jeden Fall weiterhin hier bleiben und die Möglichkeiten nutzen, die sich mir im Unternehmen bieten“, erklärt Lisa Haller im Hinblick auf ihre Zukunftspläne. Eine „zumindest teilweise Selbstständigkeit“ schließt sie aber dennoch nicht aus.

In Zahlen

  • 960 Personen haben 2023 in Niederösterreich die Meisterprüfung bestanden.
  • 308 Niederösterreicher:innen haben 2023 die Unternehmerprüfung erfolgreich absolviert.
  • 1.801 Menschen bestanden die Befähigungsprüfung.
  • Im Jahr 2023 wurden darüber hinaus auch 497 Fachgespräche für die Ingenieurszertifizierung abgehalten.
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„Internationale Wertigkeit“

Luca Pröglhöf – ein junges Multitalent: Der 25-jährige Mödlinger ist Fahrlehrer, Unternehmer, Rennfahrer und seit Februar 2024 auch Ingenieur. „Nach Abschluss der HTL wollte ich als Fahrlehrer in Saudi-Arabien arbeiten, doch dann kam Corona“, erzählt der Geschäftsführer von Abocar. So gründete er 2020 ein Fuhrparkmanagement-Unternehmen mit umfangreichem Dienstleistungsportfolio. Ein „Rundum-Glücklich-Paket“ für Old- und Youngtimer, für Alltagsfahrzeuge, Zweiräder und Firmenflotten. Da er den Betrieb stetig erweitern möchte, hat er bei der Wirtschaftskammer NÖ die Ingenieurszertifizierung gemacht. Denn der Ingenieur ist dem akademischen Bachelor gleichwertig.

Zusätzliche Motivation

Doch nicht nur die internationale Wertigkeit war für Pröglhöf, der in der ADAC Opel Electric Rally Cup-Rennserie mitfährt, ausschlaggebend. „Ich mache gemeinsam mit der HTL Mödling ein Motorsportprojekt, um junge Menschen für Technik zu begeistern.“ Die Schüler kommen in seine Werkstatt, dürfen am Rennauto schrauben und mit zu den Rennen fahren. „Ihnen zu zeigen, dass man es als Absolvent nicht nur zum Unternehmer, sondern auch zu einem Titel schaffen kann, ist zusätzliche Motivation.“

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Vom LKW-Mechaniker zum Messerschmied

Nach der Lehre wagte Benjamin Kamon den Schritt in die Selbstständigkeit – mit Erfolg. Es geht um dieses überraschte Wow nach dem ersten Schnitt“, sagt Benjamin Kamon und streicht vorsichtig über die silbern glänzende Klinge des eben gefertigten Küchenmessers. „Natürlich ist auch die Optik wichtig, doch die Funktion darf nicht durch Effekthascherei beeinträchtigt werden.“ Im Mai 2019 hat er sich in Korneuburg selbstständig gemacht. Er fertigt hochwertige, handgemachte Kochmesser für professionelle Köche, enthusiastische Heimköche und Sammler auf der ganzen Welt.

Kein Talent für die Schule

Angefangen hat alles mit einer Lehre. „Ich war im Gymnasium, habe aber schnell festgestellt, dass ich kein Talent für Schule habe“, erzählt der Unternehmer. Es folgte eine Lehre zum Fahrzeugbautechniker. Nach deren Abschluss fing Kamon in einer Schmiede an und begann nach einigen Jahren, seine ersten Küchenmesser zu fertigen.

„Ich war von Messern begeistert, seit mein Vater mir als Kind seine kleine Sammlung von Taschen- und Outdoormessern gezeigt hat.“ Sein Vater war es auch, der ihm beibrachte, wie man ein Messer pflegt und schärft. „Ich kann mich kreativ ausleben und etwas mit meinen Händen herstellen, das Leuten große Freude bereitet“, beschreibt er „das Schöne“ an seiner Arbeit.

Seine Kunden sind in aller Welt zuhause: Von den USA über Europa bis nach Australien, Südkorea, Hongkong, Qatar, Singapur und Neuseeland gehen die begehrten Messer. Die Wartezeit für ein Küchenwerkzeug aus der Kamonknives-Werkstatt beträgt rund ein Jahr.

Immer innovativ bleiben

„Nie stehen bleiben. Immer innovativ bleiben“, das ist Kamons Devise für die Zukunft. Dabei helfe auch die Zusammenarbeit mit anderen Messermachern und Handwerkern, ist der Unternehmer überzeugt.

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Deine Zukunft, Dein Erfolg, Dein Potenzial

Die Lehre als Wegweiser in eine vielversprechende Zukunft!

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